Blumenwanderung 2016: - DAV Gangkofen

Wandern

Blumenwanderung 2016:

Blumenwanderung 2016:     Maria Zeller Berge am Lunzer See

Donnerstag, 16.06.

Anfahrt nach Lehen, unserem Ausgangspunkt für den ersten Tag, dann Umsetzen von 3 Autos nach Lunz am See wo wir für Tag 2 und 3 unser Quartier haben. Während wir auf die Fahrer warten machen wir Brotzeit und informieren uns nochmals über unsere heutige Tagesetappe zur Ybbstaler Hütte.

Gegen 12.00 Uhr brechen wir dann auf, der Weg führt teilweise steil ansteigend über den Lehnergraben hinauf zur Dürrensteinalm. Dort liegt unsere Hütte inmitten einer gespenstisch anmutenden Landschaft.

 

Ybbstaler Hütte

Die Stürme Kyrill und Emma haben hier vor einigen Jahren einen Großteil des Bergwaldes vernichtet. Nach einer Kaffeepause steigen wir noch zum Gipfel des Noten auf.

 

Gipfel des Noten (1635m)

Pünktlich um 19.00 Uhr zum Abendessen treffen wir wieder auf der Hütte ein. Nach dem Essen können wir endlich unsere Zimmer, bzw. Lager beziehen und sitzen dann noch fast bis Mitternacht in der Gaststube zusammen und besprechen welche Blumen wir gesehen haben. Solange der Weg durch den Wald führte sichteten wir hauptsächlich Orchideen wie männliches Knabenkraut und geflecktes Knabenkraut. Im satten Grün der Almen bildeten Kreuzblume, Ehrenpreis und Günzel regelrecht blaue Inseln, Trollblume und Fingerkraut leuchteten gelb, während narzissenblütige Windröschen und Anemonen weiße Akzente setzten.

 

Ehrenpreis

Freitag, 17.06.

Am Morgen erwarten uns leichter Nieselregen und Nebel. Während des Frühstücks beratschlagen wir ob wir unser heutiges Ziel den Dürrenstein überhaupt besteigen sollen oder gleich direkt nach Lunz am See absteigen. Da es im Moment nicht mehr regnet und uns die Hüttenwirtin verspricht dass es gegen Mittag aufklart verschieben wir die Entscheidung bis zur Abzweigung des Gipfelanstiegs. Obwohl der Nebel nicht aufreißt beschließen wir zum Gipfel aufzusteigen, schon alleine wegen des großen Gipfelkreuzes das wir bereits auf Fotos bewundern konnten.

 

Dürrenstein (1878m)

Beim Abstieg beginnt es wieder leicht zu regnen, aber als wir am Leonhardie Kreuz ankommen hört es auf zu regnen und auch die Nebelschwaden lichten sich. Ruhebänke rund um das Kreuz laden uns zu einer verspäteten Mittagsrast ein. Danach geht es steil bergab Richtung Obersee, Mittersee und endlich dann Lunzer See. Je höher wir heute stiegen umso frühlingshafter wurden die Blumen. Blaue und lila Primeln, Schlüsselblumen und Soldanella (Eisglöckchen) zeugten davon dass in den höheren Lagen bis vor kurzem noch Schnee lag.

 

Schlüsselblume

 

Kleinste Primel

Außerdem sahen wir heute Alpenhahnenfuß, Silberwurz, Rosenwurz, stengelloses Leimkraut, Nachtviole, Schattenblume und Alpenfettkraut.

Silberwurz

Im bergwald gab es wieder viele Orchideen aber auch Waldmeister, Waldwachtelweizen, gelben Eisenhut, eisenhutblättrigen Hahnenfuß, Wintergrün und eine unbekannte rotblühende Blume die wir kurzerhand kleinblättrige Schlunzwurz silva verde getauft haben, endemisch am Lunzer See, Subspezies Franzerich. Diesen kleinen Spaß erlaubten wir uns, da die betreffende Blume in keinem der mitgeführten Blumenbücher zu finden war. Zu Hause recherchierte Achim dann, dass es sich um das Heilglöckchen handelt.

Samstag, 18.06.

Am Morgen strahlender Sonnenschein! Heute geht es gemütlich mit der Sesselbahn auf die Gemeindealpe, vom Lift aus können wir schon die ersten Knabenkräuter, Wolfsmilchgewächse, Hahnenfuß und viele andere Blumen erblicken. An der Bergstation angekommen führt unser Weg in steilen Kehrenden Hang hinab. Hier entdecken wir die grüne Hohlzunge, eine sehr unauffällig blühende Orchidee, Sonnenröschen und vieles mehr.

Grüne Hohlzunge

Später geht der Weg durch steilen Bergwald wo wir wegen Waldarbeiten einen Umweg durch wegloses Gelände machen müssen. Dieser Umweg beschert uns jedoch das einköpfige Wintergrün, welches wir nur an diesem einen Standort entdeckten. Nach einer Rast mit ausgiebiger Brotzeit tauchen wir ein in die Ötschergräben wo uns ein schöner Steig entlang des Ötscherbaches Richtung Tal führt. Auch einsetzender Regen mindert nicht die malerische Schönheit dieses Wegabschnittes. Nach kurzer Einkehr beim Ötscher Hias verlassen wir die Ötschergräben und marschieren zum Erlaufstausee.

Jausenstation Ötscher Hias

Heute entdecken wir auch das rote Waldvögelein, den braunen Storchenschnabel, Akeleien, Waldhyazinten und den äußerst seltenen Frauenschuh.

Brauner Storchenschnabel

Frauenschuh

Sonntag, 19.06.

Heute wandern wir über den Eibenboden immer am Bachlauf entlang, vorbei an den vorderen Thormäuern. Nachdem wir den Wald verlassen haben passieren wir üppig blühende Bergwiesen mit Margeriten, Glockenblumen, Lichtnelken und Hahnenfuß wie es sie bei uns längst nicht mehr gibt.

Blühende Bergwiese

Da die für eine Einkehr vorgesehene Jausenstation geschlossen ist suchen wir uns am Wegesrand Sitzgelegenheiten für eine kurze Brotzeit. Weiter geht es über den Nestelberggraben zurück in den lichten Bergwald wo eine weitere Orchideenart, die braunrote Sumpfwurz und ein paar Exemplare Türkenbundlilien wachsen.

Türkenbundlilie

Außerdem gibt es noch Salbei Wiesenbocksbart und verschiedene Dostarten. Obwohl heute Morgen fast jeder von uns gewettet hätte dass es regnet blieben wir trocken. Nach einer gemeinsamen Einkehr und um viele Eindrücke der vielfältigen Blumenwelt reicher geht es am späten Nachmittag wieder Richtung Heimat.

Es ist schon erstaunlich dass man auch nach mehreren Blumenwanderungen immer noch neue Blumen entdecken kann. Viele kennt man vom Aussehen her, weiß man hat sie schon mal gesehen aber erinnert sich nicht mehr an die Namen. Unterm Strich jedoch ist es wohl gar nicht so wichtig wie viele Blumen man mit Namen kennt, sondern dass man mit offenen Augen durch die Natur wandert um die Vielfalt der Blumen- und Pflanzernwelt zu sehen

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