Hochtouren
Spaltenbergungskurs auf der Oberwalder-Hütte
Am Freitag, den 10.6.2022 brachen 12 Alpinisten mit 3 Autos bei schlechtem Wetter zur Franz-Josefs-Höhe am Großglocknerpass auf, um von dort rechts der Pasterze zur Oberwalderhütte (2972m) zum Spaltenbergungskurs unter der Leitung von Max Altmannshofer (FüL Hochtouren) aufzusteigen.
Die Gruppe auf der Franz-Josefs-Höhe vor dem Abmarsch
Die teilnehmenden 4 Frauen und 7 Männer durchquerten dabei bereits erste, vom Schneefall des Vortags eingeschneite Gletscherfelder. Nach einer kurzen Mittagspause wurden am Haus unter windigen, nasskalten Bedingungen erste Techniken zur Bergung aus der Gletscherspalten geübt. Durchgefroren, wurden nach ausgiebigem Abendessen die Knoten des Tages vertieft.
Trockenübung des Expressflaschenzugs im Windschatten der Hütte
Gestärkt durch das Frühstücksbuffet - bei schon leicht besserem Wetter - wurde das am Vortag eingeübte an einer Schneewehe umgesetzt. Ebenso erlernten die Teilnehmenden praktisch das Selbstretten sowie das Bergen von Bewusstlosen aus einer Gletscherspalte. Der lange Übungstag wurde am Abend mit traumhaften Lichtspielen am Großglockner belohnt.
Eine mächtige Schneewächte über einem tiefen Abgrund bot relativ realistische Bedingungen zum Üben
Bergung mit einem Expressflaschenzug
Die Übungen fanden vor einer traumhaften Kulisse statt
Mit der Micro-Traxion bzw. T-Block wurde die Bergung eines Bewusstlosen geübt.
Am Ende des Tages wurde noch die Selbstbergung geübt
Am dritten Tag wurde um 7 Uhr zu einer ersten Hochtour über den Gletscher auf den Johannisberg (3458m) aufgebrochen.
Aufbruch bei Minustemperaturen Richtung Johannesberg
das Tagesziel im Visir
Über einen Schneegrat ging es die letzten Meter zum Gipfel
Bei starkem Wind aber wolkenlosen Himmel erreichten die 3 Seilschaften nach ca. 2 ½ Stunden den Gipfel.
die Gipfelstürmer vl. Franz J., Christina, Bernhard, Teresa, Johannes, Markus, Martin, Ursula, Andi und Tourenleiter Max (Bild Petra)
Beim Rückweg taute die über die Nacht angefrorene obere Schneeschicht auf, wodurch der Abstieg zu einem anstrengenden kniehohen Waten durch Firn wurde.
Abstieg, im Hintergrund der Pasterzengletscher, bzw. das was davon noch übrig ist.
Um den Teilnehmenden einen einzigartigen Blick auf eine Gletscherspalte zu ermöglichen, wurde sogar ein kleiner Umweg in Kauf genommen. Besonders beeindruckte das eisblaue Farbspiel, wenn die Spalte durch einen Wanderstock frisch freigelegt wurde.
Blick in eine Spalte
Spaltenbesichtigung im Angesicht des Großglockners
Tourenleiter Max Altmannshofer
Mit enormen Wissenszuwachs und großartigen Eindrücken kehrte die Gruppe am Sonntagnachmittag wohlbehalten am Parkhaus zurück. In Bruck am Großglockner verabschiedete sich die Gruppe bei einem gemeinsamen Einkehr und bedankte sich bei Max für die gewohnt exzellente Kursleitung.
Bericht: Johannes