Klettersteige in der Brenta - DAV Gangkofen

Klettern

Klettersteige in der Brenta

Bei sonnigem Wetter machten sich vier DAV Mitglieder mit Tourenleiter Martin Götz am Donnerstag, den 25.08. mit dem Vereinsbus auf, das Abenteuer "4 Tage Klettersteige in der Brenta mit dem Via delle Bocchette" in Angriff zu nehmen.

Die Autofahrt über den Brenner, mit einer kurzen Rast, bis nach Groste verlief reibungslos. Dort, das Auto abgestellt in der Tiefgarage, ging es gemütlich mit der Seilbahn auf den Passo del Groste. Unsere Unterkunft, die Stoppani Hütte befindet sich direkt neben der Seilbahn. Das Wort "Hütte" ist untertrieben, die Unterkunft gleicht eher einem Hotel. Nach der Ankunft auf mehr als 2400 Höhenmeter haben wir uns noch etwas die Füße von der langen Autofahrt vertreten, bevor es Abends ein sehr reichhaltiges 4-Gänge-Menü zu Essen gab. Mit vollem Bauch ging es ins Bett.

Freitag, 26.8

Nach einem ausgiebigen italienischen Frühstück, ging es heute bei strahlendem Sonnenschein endlich mit dem Bergsteigen los. Anfangs über einen normalen Wanderweg und später mit angelegtem Klettersteig-Set tasteten wir uns immer am Fels entlang mit Blick auf die senkrechten Wände und Türme.

Der Sentiero Benini ist bereits ein Teil des Via Bochette und ist ein schöner Klettersteig mit dem für Gegend typischen Dolomitgestein und den ersten für die Brenta so bezeichnenden Bändern. Genau der richtige Klettersteig zum warm werden und als Einstimmung auf die kommenden Tage. Unsere Unterkunft für die kommende Nacht, die Tuckett Hütte, war beim Abstieg schon von weitem sichtbar. Wir kamen sehr zeitig am frühen Nachmittag an. Die Hütte ist auch über einen einfachen Wanderweg erreichbar, weshalb sich sehr viele Tagesgäste um diese Uhrzeit aufhielten. Nach einer kurzen Stärkung mit frischen Getränken und der mitgebrachten Brotzeit, konnten wir unser Mehrbettzimmer beziehen. Da ja am Nachmittag noch reichlich Zeit war, nutzen wir die Gelegenheit, um das "Hantieren" mit einem Biwacksack zu üben.

Für den kommenden Tag wäre eigentlich "der Klettersteig" geplant gewesen, weshalb man im die Brenta fährt, der Via delle Bocchette Alte (falls man nicht zum Klettern herkommt). Aber die Wetteraussichten waren nicht sehr gut. Daraufhin beschloss die Gruppe, erst am nächsten Morgen zu entscheiden, wie man den Tag unter den dann vorherrschenden Wetterbedingungen gestalten möchte.

Samstag, 27.8

Nachdem unser Tourenleiter Martin bereits um 5.00 Uhr früh den Wettercheck an seinem Handy vorgenommen hatte und sich Regen- und Gewitterwolken zeigten, entschied man … erst einmal ausgiebig zu frühstücken und abzuwarten.

Gegen halb neun Uhr hatte sich die Gewitterwarnung Gott sei Dank gelegt und man entschied sich den SOSAT-Klettersteig in Angriff zu nehmen. Während der 3 stündigen Klettertour war leichter Regen immer unser Begleiter, aber wir waren ja nicht aus Zucker und auch gut gekleidet. Es war ein schöner A/B Klettersteig mit einigen Leitern, die aufgrund der Nässe nicht so leicht zu begehen waren. Um die Mittagszeit erreichte wir die Alimonta Hütte, unsere Unterkunft für die kommende Nacht. Da wir während der Tour doch etwas nass geworden sind und auch die Temperaturen nicht gerade warm waren, ließ sich jeder von uns eine Gemüsesuppe schmecken. Beim Blick aus dem Fenster bestätige der immer stärker werdende Regen, dass wir mit der heutigen Tourplanung alles genau richtig gemacht. Trotz des wirklich massiven Regens kamen aber immer noch einige Bergsteiger vom Klettersteig. Respekt für die, die bei diesem Sauwetter so lange unterwegs waren. Wir dagegen ruhten uns, nach dem Zimmerbezug, erst mal eine Runde in unserem Bett aus. Anschließend war Knotenkunde angesagt. Wir übten den Mastwurf, den Halbmastwurf, den Bulin und den Prusik.

Dass man bei den Italienern gut isst, weiss man ja, aber dass es so reichhaltig ist, das lernten wir auf diesem Ausflug.

Ein 3 Gänge Menü war uns wieder angekündigt worden. Nach dem Abendessen machten wir noch einen Verdauungsspaziergang, um uns gleichzeitig den ersten Teil des Weges für den kommenden Tag anzusehen. Laut den Wanderkarten soll der Weg noch vor dem Gletscher zum Einstieg des Via Bocchette Alte-Klettersteigs abzweigen. Zum Glück konnten wir das vor Ort abklären. Der Weiterweg über den Gletscher wäre um diese Jahreszeit ein schwieriges Unterfangen geworden. Zwar konnten wir uns am nächsten Tag davon überzeugen, wie zwei Burghausener im Hochtouren-Stil den Aufstieg mit Steigeisen und Pickel prima meisterten. Viele andere Alpinisten waren aber weniger gut ausgerüstet und vertrauten stattdessen einfach auf ihr Glück, mit den Bergschuhen im Blankeis nicht abzurutschen.

Sonntag, 28.8

Heute hieß es früh Aufstehen, um doch noch das Highlight des 4 tägigen Ausflugs, den Via Bocchette  Alte-Klettersteig, absolvieren zu können. Nach dem Wettercheck und der Vorhersage, dass am Nachmittag Regen einsetzen soll, brachen wir um 7.15 Uhr auf. Am Einstieg des Klettersteigs angekommen, hieß es zum letzten Mal das Klettersteig-Set anlegen und sich auf einen schönen Tag freuen. Dieser Klettersteig ist eines der vertikalen Highlights der Brenta-Durchquerung. Ein fantastisches Auf und Ab über ausgesetzte Leitern und schöne Querpassagen auf den „Brentabändern“ - Dolomitenfeeling der Extraklasse! Bei diesen Klettereien bewegten wir uns immer an der 3.000 m Höhenmarke. Nach gut 5 Stunden Gehzeit, die schmalen Bändern mit teilweise atemberauschenden Tiefblicken hinter uns lassend, waren wir an der Scharte Bocca del Tuckett angekommen. Früher führte ab hier der Weg auch über Eis. Nachdem aber fast das gesamte Eis in dieser Scharte abgeschmolzen war, musste ein neuer Weg seitlich unterhalb der fast senkrechten Wände angelegt werden. Nachdem wir den Klettergurt ablegt hatten, stiegen wir teilweise über Geröll und oft über viel lockeres Gestein zur Tuckett Hütte ab.

Nach einer kurzen Erfrischung ging es bergabwärts, bei leicht einsetzendem Regen über die Casinei Hütte und weiter zur Vallesinella Hütte. Am Ende hatten wir gut 1500 Höhenmeter im Abstieg hinter uns gebracht . Von Vallesinella aus fuhren wir mit einem Shuttlebus über Madonna di Campiglio zur Seilbahn nach Groste.

Bei der Heimfahrt setzten wir Martin S. in Bozen ab und der restliche Teil der Gruppe ließ sich an diesem warmen Abend noch eine Pizza schmecken.

Aufgrund der Wettervorhersagen musste die geplante Tour etwas umgebaut werden, es war aber trotzdem ein rundum gelungener Klettersteig-Sektionsausflug in die Dolomiten. Vielen Dank an unseren Tourenleiter Martin Götz, der die Gruppe mit Bravour durch die Brenta-Gruppe führte.

Teilnehmer: Franz S, Josef Th, Martin S, Chrisrina W und Tourenleiter Martin Götz - Bericht: Christina

1.Tag: Anreise und Übernachtung auf der Stoppani Hütte

Am Startpunkt – Seilbahn von Groste hoch zur Stoppani Hütte (Foto Sepp T) 

Erster Blick aufs Brenta-Massiv

2.Tag: Übergang zur Tuckett Hütte via Klettersteig Sentiero Alfredo Benini

Blick zurück auf die Stoppani Hütte und die Bergstation der Groste Seilbahn

Am Einstieg zum Klettersteig Sentiero Alfredo Benini

Im Klettersteig Sentiero Alfredo Benini (Foto von Sepp)

Am Nachmittag Üben mit dem Biwaksack – Wie schlimm wird wohl das Wetter werden?

Weiterer Ausbildungsinhalt: Wie schaffe ich denn das überreichliche Cena (italienische Abendessen)?

Blick zurück auf die Tuckett-Hütte

Am Einstieg zum Klettersteig SOSAT – So unterschiedlich ist das Temperatur- und Nässeempfinden

In welcher Schlucht hängen die Bergsteiger schon wieder (im SOSAT Klettersteig)

Die Leitern waren auch bei Nässe noch gut zu begehen

Ja wo krabbeln sie denn – Enger Durchschlupf in einem Band auf dem SOSAT Klettersteig

Ankunft an der Alimonta Hütte (Foto Sepp)

Das klassische italienische Gedeck: Lemon Soda und ein kleiner Macchiato

Unter schon wieder Ausbildung am Nachmittag – KKK (kleine Knotenkunde) – hier der Bandschlingenklemmknoten

 

Auch ein Sehnsuchtsort: Die Adamello-Presanella-Gruppe – beliebt bei Skitouren- und Hochtourengehern

Typisch für einen klassischen Klettersteig in den Dolomiten – viele Stellen, die nicht seilversichert sind (Foto von Sepp)

Eine der tollen langen Leitern mit aufregendem oder anregendem Tiefblick

 

Türme wie in der Sächsischen Schweiz nur eben aus Dolomitgestein und nicht aus Sandstein

Pause auf diesem Hochplateau auf ca. 3000 Höhenmetern

Da geht’s umi – aber erst geht’s nochmal obi

Unser KuK-Hof-Photograph im Einsatz – besten Dank an Sepp T für die tollen Fotos

Kletterschwierigkeiten aller Art  – Ein „Einser“-Sprung nach Sächsischer Kletterskala

Da staunt der Schreinermeister – dieses Stein-Kunstwerk hält ohne Leim und Schrauben

An diesem Ringlein wurde früher gesichert – heute zieht sich eine hochwertige Stahlseil-Sicherungsanlage durch den Klettersteig – Besten Dank an dieser Stelle an diejenigen, die für den Unterhalt der Steiganlage zuständig sind

In der Bocca di Tuckett – Ab hier ging es ohne Klettersteig-Set weiter

Mühsamer Abstieg über den relativ neu angelegten Weg – zwar nun schnee- und eisfrei, dafür aber in äußerst lockerem Geröll (Foto von Sepp)

Ankunft im Vallesinella Tal – das Ende einer viertägigen Brenta Tour

Zurück ging es mit zwei Shutteltaxis – eines von Vallesinella nach Madonna di Campiglio und von M.d.C nach Groste zum Vereinbus -hier Blick auf den See mitten in Madonna di Campiglio

Das war die Tour im Überblick – der etwas ungewöhnliche Verlauf war dem Regenwetter am zweiten Tag geschuldet – so ging es nicht über den Via Bocchette sondern über den Sosat hinüber zur Alimonta Hütte – was soll's – toll war es alle Mal!

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