Wandern
Durch die Schobergruppe vom Lucknerhaus nach Lienz
Fünf Tage im Schatten des Großglockners
Dienstag, 13.8.19: Sieben Herren, sechs Frauen, auf drei Autos verteilt, fertig war die „Wilde Dreizehn“ des DAV Gangkofen. Bei eher bescheidenem Wetter ging es nach Lienz, wo wir vergebens einen Parkplatz in Bahnhofsnähe suchten. Also wieder zurück Richtung Matrei bis zur Hochsteinbahn. Hier gab´s noch freie Parkplätze und auch eine Bushaltestelle der Linie zum Lucknerhaus. Schnell die Bergstiefel angezogen und die Rucksäcke geschultert damit wir noch den Bus um 12.05 erreichen. Am Lucknerhaus angekommen stärkten wir uns noch kurz, um dann zur Glorer-Hütte (2642m) aufzusteigen.
Aufbruch zur Glorer Huette
Das Wetter war eher ungemütlich, starke Bewölkung, Nebel und immer wieder war in der Ferne Donnern zu hören.
Später kam auch noch kalter Wind auf und fast zeitgleich mit unserem Eintreffen auf der am Berger Törl liegenden Hütte fielen die ersten Regentropfen. Im Laufe des Abends verstärkte sich der Regen und es gewitterte.
Mittwoch, 14.8.19: Auf unserem heutigen Weg zur Elberfelder Hütte (2348m) war die Besteigung des Bösen Weibele (3121m) geplant. Wegen des nächtlichen Gewitters hatte es ganz schön abgekühlt, so dass wir uns bei null Grad und eisigem Wind auf den Weg machten.
Auf dem Kasteneck
Über das Kasteneck wanderten wir zum Peischlach Törl (2484m). Da nun die Sonne durchbrach und nur noch die Gipfel in Wolken waren, machten wir eine kurze Brotzeitpause, um dann weiter zum Bösen Weibele zu wandern. Der durchaus anspruchsvolle Aufstieg wurde mit Sonne am Gipfel belohnt.
Sechs brave Weibele auf dem Boesen Weibele
Wegen des kalten Windes hielten wir uns jedoch nicht allzu lange auf, sondern stiegen auf nicht minder leichtem Weg über die Gernot-Röhr-Biwak Schachtel ab und erreichten gegen 17.00 Uhr die Elberfelder Hütte.
Donnerstag, 15.8.19: Obwohl auch heute nur null Grad herrschten, war es auf Grund des fehlenden Windes gefühlt wärmer als gestern. Über die Gößnitzscharte (2737m) wanderten wir auf dem Elberfelder Weg zum Salzplattensee (2372m).
Salzplattensee
Dort trafen wir auf eine äußerst zutrauliche Ziegenherde, die erstaunlicherweise Schaflämmer mit sich führte. Der Abstieg führte uns bis auf Sichtweite zur Lienzerhütte hinunter und an einer Abzweigung wechselten wir auf den Noßberger Weg der uns, zum Teil drahtseilversichert, auf die Niedere Gradenscharte (2796m) zum Eissee führte.
„Eisberg“ im Eissee
Hier machten wir eine längere Pause und stiegen dann zu der am Großen Gradensee gelegenen Adolf Noßberger Hütte (2488m) ab. Einige hartgesottene aus unserer Gruppe nutzten hier die „erfrischende“ Freiluftdusche mit kaltem Wasser vor der Hütte. Abends gab es dann noch Gewitter mit Schneeregen, was uns aber in der gemütlichen Hütte wenig störte.
Freitag, 16.8.19: Heute Morgen war es beim Abmarsch mit plus vier Grad schon fast warm und die eher hohe Bewölkung gab viel blauen Himmel frei. Da uns die Hüttenwirtin bereits am Vortag vom Übergang über die Hornscharte abgeraten hatte und uns auch einige Bergsteiger bestätigten, dass sie doch sehr schwierig sei, stiegen wir nochmals zur Niederen Gradenscharte (2796m) mit Eissee auf. Dann noch ca. 200 Höhenmeter Abstieg Richtung Lienzerhütte und nach links abzweigend weiter auf dem Wiener Höhenweg, einem schmalen, ausgesetzten Steig mit Seilversicherungen, zum Kreuzseeschartl (2810m).
Auf dem Weg zum Kreuzschartl
Wegen des abendlichen Schneeregens lag teilweise noch Schnee und Graupel auf dem Weg und wir waren alle heilfroh, dass wir nicht über die Hornscharte gegangen waren. Auf dem Schartl machten wir Pause und stiegen dann zu der am gleichnamigen See gelegenen Wangenitzseehütte (2508m) ab.
Wollgras auf den Feuchtwiesen um die Wangenitzseehuette
Die Hütte, erbaut in den sechziger Jahren, wirkte nicht ganz so heimelig und gemütlich wie unsere vorherigen Quartiere, aber sie hatte einen entscheidenden Vorteil: eine Sonnenterasse mit Liegestühlen und vor allem Sonne! Diese genossen wir auch noch ausgiebig bis zum Abendessen.
Samstag, 17.8.19: Der letzte Tag war, wie meist bei unseren Mehrtagestouren, eher gemütlich. Bei Sonne und leichter Bewölkung stiegen wir ab zum Parkplatz Seichenbrunn, von wo aus wir mit zwei Kleinbustaxis nach Lienz zu unseren Autos fuhren.
Abstieg ins Tal
In Matrei kehrten wir noch gemütlich ein und machten uns dann auf den Heimweg.
Trotz des eher mäßigen Wetters waren es fünf schöne, aber auch durchaus anspruchsvolle und anstrengenden Bergtage. Mit dabei waren Marianne und Werner, Stasi und Klaus, Resi und Sepp, Monika, Uli, Christiane, Otto, Bernhard, Franz und Roland.
Vielen Dank an Marianne und Werner für Organisation und Führung der Tour!
Bericht: Christiane